Orangen, Paella und Safari-Vibes – unsere Abschlussreise nach Valencia

Vom 29. September bis 4. Oktober war es endlich so weit: Unsere lang ersehnte Abschlussreise führte meine 24 Schülerinnen und Johannes sowie Kollegin Silvia Laßnig und mich nach Valencia – eine Stadt, in der Geschichte, Kultur, Sonne und Meer auf faszinierende Weise ineinandergreifen.

Schon der Beginn versprach Abenteuer: Am Flughafen Triest waren Geduld und Gelassenheit gefragt. Wegen der wetterbedingten Alarmstufe Rot in Valencia startete unser Flugzeug mit einstündiger Verspätung. Meine Schüler/-innen hatten nicht ganz unrecht, als sie mir im Vorfeld augenzwinkernd erklärten, dass Sturm und Regen zu unseren Ausflügen wohl einfach dazugehörten (#Zelten).

In Valencia angekommen, begrüßte uns am Montagabend kein lauer Mittelmeerwind, sondern heftiger Starkregen. Doch anstatt uns entmutigen zu lassen, teilten wir uns in Kleingruppen auf und machten uns – tropfnass, aber entschlossen – auf den Weg, die lokale Küche zu entdecken. Der Abend endete mit einem Konzert aus Föhngeräuschen und dem Trocknen durchnässter Schuhe.

 

Altstadt trifft Graffiti – unser Dienstag in Valencia

Auch der Dienstag begann grau und regnerisch. Doch spätestens zu Mittag stand fest: Wir würden uns die Stimmung nicht vom Wetter diktieren lassen. Ausgestattet mit digitalen Stadtplänen, einer kleinen Fotochallenge und viel Entdeckergeist erkundeten wir Valencia.

Besonders beeindruckend war der Mercado Central, eine der größten Markthallen Europas. Zwischen frischem Obst, fangfrischem Fisch, Meeresfrüchten und angenehmen Düften erlebten wir das pulsierende Alltagsleben der Stadt hautnah. Nur wenige Schritte entfernt erhebt sich die Kathedrale von Valencia, ein architektonisches Meisterwerk, das romanische, gotische und barocke Elemente vereint. Ein weiteres Highlight war der Plaza del Ayuntamiento, das Herz der Stadt. Umgeben von beeindruckenden Gebäuden und einem zentralen Brunnen, versprüht dieser Platz eine lebendige Atmosphäre – besonders dann, wenn sich Einheimische und Touristen gleichermaßen dort aufhalten.

Was uns besonders auffiel, war die Architektur Valencias insgesamt: enge Altstadtgassen wechseln sich ab mit prächtigen Fassaden, modernistischen Gebäuden und offenen, lichtdurchfluteten Plätzen. Einen besonderen Kontrast dazu bilden die bunten Graffitis und kunstvollen Street-Art-Werke, die an vielen Wänden der Stadt zu finden sind. Sie verleihen Valencia einen jungen, kreativen Charakter und erzählen ihre ganz eigenen Geschichten – mal politisch, mal humorvoll, mal poetisch.

 

Orangen, Riesengulliver und Sonnenschein

Am Mittwoch führte uns unser Ausflug nach Carcaixent, den Geburtsort der valencianischen Orange. Dort besuchten wir die Huerto Ribera, ein wunderschönes Anwesen, das Geschichte, Landwirtschaft und Tradition vereint.

Seit 1870 ist das Gut im Besitz der Familie Ribera, heute in fünfter Generation. Im Zentrum steht ein Palast im Jugendstil, umgeben von einer Plantage hundertjähriger Orangenbäume. Die Familie bewahrt nicht nur das Erbe der traditionellen Orangenkultur, sondern verbindet es mit moderner Landwirtschaft und Agrotourismus.

Während einer ausführlichen Führung erfuhren wir Spannendes über Anbau, Ernte und die Herausforderungen des Klimawandels. Dabei durften wir auch selbst Hand anlegen und schließlich frisch gepressten Orangensaft kosten – ein herrlich authentisches Erlebnis.

Am Nachmittag stand der Parc Gulliver auf dem Programm, ein gigantischer Spielplatz, auf dem Gulliver aus Gullivers Reisen zum Kletterparadies wird. Ich ließ es mir nicht nehmen, gemeinsam mit meiner Klasse den „Riesen“ zu erklimmen.

 

Reisfelder, Safari-Feeling und Nachtleben

Am Donnerstag führte uns ein Ausflug in den Naturpark Albufera, nur zehn Kilometer südlich von Valencia. Die Albufera ist eine grüne Oase – ein einzigartiges Ökosystem aus Reisfeldern, Wäldern und Spaniens größtem Süßwassersee. Hier treffen landschaftliche Schönheit, Ruhe und Kultur aufeinander. Genau hier wurde zudem die Paella erfunden. Bei einer gemütlichen Bootsfahrt genossen wir die Atmosphäre und beobachteten Wasservögel sowie die typische Vegetation der Region.

Am Nachmittag besuchten wir den BIOPARC. Löwen, Hyänen, Nashörner und Strauße teilen sich hier ein Gehege, und Lemuren kommen den Besucherinnen und Besuchern so nahe, dass man fast glaubt, sie würden einem gleich auf die Schulter springen.

Am Abend durften wir das valencianische Nachtleben kennenlernen. Dass sich auch Kollegin Laßnig und ich kurzzeitig im Jagger Club wiederfanden, sorgte bei so manchen für Erheiterung.

 

Von der Vergangenheit in die Zukunft – und an den Playa

Am Freitagvormittag folgte ein letztes kulturelles Highlight: der Besuch der Ciudad de las Artes y las Ciencias. Der Spaziergang dorthin fühlte sich wie eine kleine Zeitreise an – vom bunten Viertel Ruzafa mit seinen Altbauten in eine futuristische Welt aus Glas, Stahl und Wasser.

Im Science Center erwartete uns eine tolle Ausstellung über Leonardo da Vinci (Leonardo da Vinci. 500 Jahre eines Genies). Seine Zeichnungen und Modelle sowie die Nachbauten seiner genialen Erfindungen boten einen eindrucksvollen Einblick in das Denken eines Universalgenies. Viele nutzten die Gelegenheit, die Exponate aktiv zu erkunden – Wissenschaft zum Anfassen und Ausprobieren.

Den Nachmittag verbrachten wir am Strand, wo wir die Woche bei Sonne, Meeresrauschen und guter Laune ausklingen ließen.

 

Adiós, Valencia!

Am Samstag hieß es früh aufstehen: Um 5 Uhr morgens räumten wir unsere Zimmer und machten uns auf den Rückweg. Am frühen Nachmittag kamen wir schließlich wieder in Pitzelstätten an – müde, aber glücklich – mit vollen Speicherkarten, Souvenirs und vielen gemeinsamen Erinnerungen im Gepäck.

Diese Reise war weit mehr als eine Exkursion: eine Woche voller Entdeckungen, Lachen, Kultur, Sonne, Regen, Orangensaft und Paella. Wir haben diese gemeinsame Abschlussreise sehr genossen und werden noch lange gerne an unsere Zeit in Valencia zurückdenken.

 

B. Wohlgemuth-Fekonja

Veröffentlicht am 12.10.2025

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